Robert und Regina Schumacher`s
Schneckennattern- Seite

Eine Seite für Liebhaber von Schlangen und anderen Reptilien- mit Informationen über die seltene Haltung und Zucht von Wirbellosen- fressenden Schlangen, Gattung Dipsas.


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Rat: wenn sie durch persönliches Gespräch mit anderen oft langjährigen Terrarianern mehr über ihre Tiere erfahren wollen und Tips zur richtigen Haltung suchen, empfehle ich ihnen das monatliche Treffen einer DGHT-Stadtgruppe in ihrer Nähe zu besuchen. Wo in ihrer Nähe ein regelmäßiges Treffen stattfindet, können sie nach Anklicken des gelben Banners erfahren.

Inhalt: (Fotos bei den einzelnen Unterrubriken)

Die Haltung und Zucht einer mittelamerikanischen Schneckennatter, Dipsas articulata im Terrarium.

Allgemeines

Die Schneckennattern der Gattung Dipsas bilden nach PETERS 1965 mit den Gattungen Sibon, Sibynomorphus und den unklaren Leptognathus die Subfamilie Dipsadinae, die den COLUBRIDAE untergeordnet ist. Die Subfamilie Dipsadinae besitzt eine ausschließlich neuweltliche Verbreitung. Die Gattung Dipsas ist aus dem tropischen Mexiko, der zentralamerikanischen Länderbrücke sowie Südamerika bekannt. Die hier behandelte Art Dipsas articulata bildet nach PETERS 1965 mit D. bicolor, D. brevifacies, D. gaigeae, D. gracilis, D. maxillaris, D. temporalis, D. tenuissima und D. viguieri die Artengruppe articulata.

Im Terrarium werden sie wegen ihrer Nahrungsspezialisierung, sie fressen wie ihr deutscher Name schon sagt hauptsächlich oder ausschließlich Gehäuseschnecken, selten gehalten.

Die geringe Größe und ungewöhnliche Grazilität dieser Schlangen (im Bild ein erwachsenes Weibchen) ist hier im Vergleich zu den sie haltenden Händen deutlich sichtbar.
Foto: Robert Schumacher

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Herkunft der Zuchtgruppe, Verbreitung

Eins meiner Tiere stammte aus leicht bergigem Regenwald an der Karibikseite Costa Ricas, in unmittelbarer Nähe zur Landesgrenze nach Panama. Die Tiere sind dort häufig unter verrottendem Holz zu finden. Zwei weitere Tiere stammten aus der Gegend zwischen Punta Cahuita und Puerto Viejo de Talamanca. Die Tiere befanden sich im dichten Unterholz auf dem Boden eines teils dicht bewaldeten Feuchtgebietes.
Alle Fundorte liegen in der feuchten Tieflandzone der Karibikabflachung Costa Ricas. Die natürliche Vegetationsform wird hier als Tropical moist forest bezeichnet. Die durchschnittliche Temperatur liegt im Jahresmittel oberhalb 24 Grad C und es fällt ein durchschnittlicher Niederschlag zwischen 2000-4000 mm/Jahr. (Berlin: 600 mm/Jahr). Diese Zone zieht sich vom Meer bis in eine Höhe von 600 m über NN und wird oberhalb vom kühleren Subtropical wet forest abgelöst. D. articulata hat ihr Verbreitungsgebiet nach P
ETERS sowohl auf der Atlantik wie auch auf der Pazifikseite Costa Rica und Panamas.
Bemerkung: über diese Art erschien im Jahre 1996 ein Artikel in der Zeitschrift "SAURIA". Nach genauerer Untersuchung eines verstorbenen Tieres durch Herrn Dr. G. Köhler vom "Zoologische Forschungsinstitut Senckenberg" mußten meine Tiere der Art "articulata" zugeordnet werden. Im hier zugrunde liegende Artikel "Haltung und Zucht einer mittelamerikanischen Schneckennatter - Dipsas tenuissima TAYLOR, 1954 im Terrarium" wurden diese Tiere fälschlicherweise der äußerst ähnlichen Art "tenuissima" zugeordnet. Ich bitte diesen Umstand zu entschuldigen.


die beiden rechts und links liegenden Bilder zeigen Ausschnitte aus dem Lebensraum der Schneckennattern in Panama und Nicaragua.

Fotos: Robert Schumacher

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Beschreibung

Meine Tiere besaßen ein ansprechendes Korallenschlangen- Zeichnungsmuster, je nach Individuum bestehend aus 20 bis 28 leuchtend hell rosa bis bräunlichen, den Körper komplett umschließenden Binden. Jede helle Binde wechselte mit einer mattschwarzen Binde. Die hellen Binden waren am Rücken durch eine rostbraune Linie längs geteilt. Es befanden sich vor allem im hinteren Körperbereich beiderseitig dieser Linien braune Zonen, welche die entsprechende Binde mit einem dunklen Sattel überzogen. Der bis zum Halsansatz rosabraune Kopf trug eine dunkle bis schwarze Maskenzeichnung und war stark vom Körper abgesetzt. Die hellen Kopfseiten bildeten mit der dunklen Maskenzeichnung der vorderen Kopfoberseite ein nach hinten zusammenlaufendes gefülltes V. Die großen, tief braunen Augen besaßen eine senkrechte Pupille, traten stark hervor und prägten das Aussehen der Tiere. Ein älteres Männchen maß 75cm und besaß in den matt schwarzen Binden dorsal eingestreute helle Punkte. Das Tier war als extrem schlank zu bezeichnen, war seitlich abgeflacht bis polygonförmig und in der Körpermitte ungefähr 1,5cm dick. Ein zweites Männchen maß 63cm und ein jüngeres Weibchen hatte eine Gesamtlänge von 64cm. Sein Schwanz war deutlich kürzer als der Schwanz der männlichen Tiere. Die Anzahl der Binden ist nicht größenabhängig sondern konstant.

deutlich treten die übergroßen, für das Nachtleben ausgestatteten Augen hervor

das Korallenschlangen- Zeichnungsmuster wirkt ausgesprochen ansprechend

 

man wird beobachtet?

Fotos: Robert Schumacher

 

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Terrarium

Die Tiere waren einzeln in mit Leuchtstofflampen und teils mit 40 Watt Parabolstrahlern beleuchteten Kleinterrarien untergebracht, die ohne den separat aufgesetzten Beleuchtungskasten die lichten Innenmaße von 20 x 40 x 40 cm (L x H x B) aufwiesen. Die für die Haltung und Pflege von Dendrobatiden konzipierten Ganzglasbecken hatten nur zu dem Beleuchtungskasten eine Drahtgazeöffnung. Ihr Boden war bis 8 cm hoch mit Wasser auffüllbar. Die Frontscheibe war senkrecht aus einer Führung herauszuziehen. Die Inneneinrichtung bestand aus eingelegten stark mit Moosen und einblättrigen Farnen überwachsenen Baumfarnplatten. Im Zentrum eines jeden Beckens befand sich ein unregelmäßig zerteilter ungefähr 12 x 17 x 20 cm messender Hohlziegelstein, der ebenfalls wie die auch eingelegten halbierten Kokusnußschalen, Wurzeln und zerkleinerten Farnplattenstücke stark mit Moosen, Algenfarn (Azolla) und Grünalgen bewachsen waren. Die Bepflanzung bestand je nach Terrarium entweder aus Ständen der kleinwüchsigen Bromeliazee Neoregelia ampullacea oder einer fingerblättrigen Rankenpflanze, unbekannter Herkunft und Namens, welche von jeder Blattachsel zahlreiche stelzenförmige Luftwurzeln zum Boden aussandte und damit ein dichtes Geflecht bildete. Es befanden sich kein Pflanzmaterial wie Erde oder Spagnum im Behälter, so daß alle Einrichtungsgegenstände einschließlich der Pflanzen durch gründliches Abspritzen mit einem 5-Liter-Drucksprühgerät regelmäßig gründlich durchnäßt und gesäubert werden konnten. Ein Herausnehmen von Einrichtungsgegenständen zu Säuberungszwecken war daher nicht nötig, am Boden zusammenlaufendes Spritzwasser wurde mit einem Schlauch abgesaugt. Feuchte und trockene Haltungszeiten wurden absichtlich in halb- bis vierteljährlichem Abstand gewechselt, wobei die feuchte Haltung jeweils in Zeiten maximalen Futterangebots gelegt wird, also in unseren Sommer. Dies entspricht im Übrigen auch der natürlichen Hauptregenzeit am Fundort der Schlangen. Die Temperaturen in den Terrarien liegen zwischen 25 und 32°C tags sowie 18 und 28°C nachts. Je nach Lage der Temperaturmeßstelle, Auswahl des Terrariums und der Jahreszeit. Nachts wird nicht geheizt, als einzige Wärmequelle dient Tags die Beleuchtung.

Da die Exkremente der als Nahrung gebotenen Gehäuseschnecken für eine starke Vermehrung von Springschwänzen im Terrarium geführt haben, hat sich eine Zusammenhaltung der Schlangen mit Pfeilgiftfröschen erfolgreich bewährt. Doch mußten diese, ich selbst hielt Dendrobates leucomelas mit den Schneckennattern zusammen, stets zugefüttert werden. Auch eine Zusammenhaltung mit kleinen Geckonen, zum Beispiel mit Gonatodes albogularis, warf keine Schwierigkeiten auf.

alle Fotos:

Robert Schumacher

Jungtier im Terrarium

Kopfstudie

Kopfstudie

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Nahrung

Schneckennattern sind spezialisiert auf Gehäuseschnecken, die sie mit ihren speziell dazu umgebildeten Unterkieferzähnen geschickt aus den Gehäusen auszuziehen verstehen. Als Faustregel gilt: mindestens 2-3 Gehäuseschnecken pro Schlange und Woche sollten angeboten werden. Dies muß auch für die Wintermonate beachtet und vorausgeplant werden. Hat man einige Jungschlangen oder Gelege, die in den Wintermonaten schlüpfen, ist das für diese überlebenswichtig. Hierzu empfiehlt es sich einen geeigneten Vorrat früh genug anzulegen. Es ist aber als durchaus normal anzusehen, daß 15 bis 20 große Gehäuseschnecken von einem Tier innerhalb von 2 bis 3 Nächten gefressen werden. Als Nahrung werden die in unseren Breiten fast überall recht häufigen Bänder- oder Schnirkelschnecken Cepaea nemoralis und C. hortensis in den Frühjahr- und Sommermonaten frisch geboten. In den Herbstmonaten müssen sie wie schon erwähnt als Winterproviant in entsprechender Stückzahl gesammelt werden. Auch die für Jungtiere wegen ihrer Größe besonders geeignete Bernsteinschnecke Succinea putris ist im Sommer in relativ großer Anzahl auf großblättrigen Pflanzen in Flußniederungen zu finden. Sie ist aber als potentieller Zwischenwirt bestimmter bei Vögeln parasitierender Saugwürmer u. U. als problematisch einzustufen. Im Spätherbst ist sie nicht oder nur selten zu finden.

Bänderschnecken können hingegen teils noch im Dezember bei frostfreiem und stark nebeligem Wetter in allen Größenordnungen von verrottenden Wiesenpflanzen abgesammelt werden. Diese können dann auf dem Balkon, vor Sonne und Frost geschützt in luftigen Kästchen mit Laub und Erde aufbewahrt werden. Mit neuen Schnecken ist im Freiland spätestens ab Ende April / Anfang Mai zu rechnen. Sollte man die letzten Sammeltermine vor Einsatz der ersten Nachtfröste verpaßt haben, oder man hat seinen Vorrat durch falsche Aufbewahrung verloren, so kann man auch in den Wintermonaten mit einigem Aufwand Gehäuseschnecken finden, indem man an den bekannten Fundorten den Boden umharkt und auf die weißen Kalkdeckel der im Boden ruhenden Gehäuseschnecken achtet.

Weitere Möglichkeiten bieten sicherlich die Weinbergschnecke Helix pomatia sowie die Zucht verschiedener Angehöriger der großen Achatschnecke Achatina. Zu erster muß aber erwähnt werden, daß sie geschützt ist und daher bestimmte Bestimmungen beachtet werden müssen, zu zweiter stellt sich die Frage, ob man sich die Arbeit der Zucht nicht besser erspart, benötigt die Zucht doch auch die entsprechende Pflege und Zeit. Hat man die Möglichkeit, die genannten Schnecken in der Nähe zu sammeln, so kann man bei der Futterbeschaffung für diese Nahrungsspezialisten von einem minimalem Aufwand sprechen, der geringer und kostengünstiger ist, als jede Unterhaltung einer Nagerzucht, wie sie für die meisten anderen Schlangenarten benötigt wird. Wichtig bleibt die Erwähnung folgenden Sachverhalts: trotz mehrfachen Versuchen ist bisher von keinem meiner Tiere eine angebotene Wasser- Gehäuseschnecke z. B. Posthorn- oder Apfelschnecke angenommen worden. Nacktschnecken sind nur in Ausnahmesituationen gefressen worden. Sie bieten also keinen ausreichenden Ersatz für die genannten Land-Gehäuseschnecken. Auf das Einbringen von Geckonen oder Anuren erfolgt auch langfristig keine Reaktion, sie werden nicht als Nahrungsmittel betrachtet.

Ob Froschlaich als Nahrungsquelle dienen kann, wurde von mir noch nicht untersucht.

beim Verzehr der Nahrung wird der Körper der Schnecke mit dem Unterkiefer aus dem Gehäuse gehebelt.

Foto: Robert Schumacher

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Verhalten

Die Tiere sind streng nachtaktiv. Sie erscheinen stets nach Einbruch völliger Dunkelheit und verschwinden zu Anfang recht schnell bei Einschalten der Terrarienbeleuchtung oder eines anderen außerhalb liegenden Beleuchtungskörpers. Bei längerer Haltung gewöhnen sich die Tiere jedoch auch an nächtliche Beobachtung und weichen nicht. In den frühen Morgenstunden sind die Tiere noch regelmäßig zusammengeschlungen zu beobachten. In keinem Fall konnte jedoch ein direktes morgendliches Sonnen unter dem Strahler beobachtet werden. In Terrarien, die ungefähr 10cm hoch mit Laub aufgefüllt waren, befanden sie sich jedoch mit Vorliebe zusammengerollt direkt unter der obersten, vom Strahler erwärmten, ausgetrockneten Laubschicht. Später zogen sich die Tiere dann in feuchtere und tiefer liegende Zonen zurück. Modernde, mit tiefen Spalten versehene Holzstücke werden als Schlupfwinkel von den Jungtieren bevorzugt.

Bei Behelligung versuchen die Tiere stets zuerst den Kopf unter Körperschlingen zu verbergen. Gelingt dies nicht, versuchen die Tiere sich schnell in Schlupfwinkel im Untergrund zurück zu ziehen. Werden sie dabei ergriffen, so versuchen sie sich mit dem Körper, hauptsächlich mit dem Schwanz zu verankern. Dabei entleeren sie regelmäßig den Darm auf die sie ergreifende Hand. Befinden sich die Tiere in lockerem Laub und werden behelligt ohne sich weiter zurückziehen zu können, so ist oftmals ein zittern und peitschen mit der Schwanzspitze zu beobachten.

Bei der Nahrungsaufnahme, die nur des nachts erfolgt, packen sie die Weichteile der Gehäuseschnecke. Dabei sind sie bemüht, das Gehäuse durch teilweise Umschlingen mit dem Körper zu fixieren. Oftmals wird das Gehäuse in eine Verengung eingezogen. Mit den Zähnen des in die Gehäuseöffnung eingeschobenen Unterkiefers wird der Körper der Schnecke langsam und stückweise aus dem Gehäuse gehebelt.

Die für ein Terrarium mit einem Volumen von 20 x 40 x 40 cm recht große Körperlänge täuscht gewaltig. Auch das größte Männchen nimmt zusammengeringelt weniger als einen Kinderhand großen Raum ein und ist in Ruhe nur schwer im Terrarium auffindbar. Der extrem dünne und ungemein bewegliche Schlangenkörper ist in seinen Bewegungen nicht beschränkt. Als gut kletternde Schlange ist die Natter in der Lage, sich nur mit ihrem Schwanzende verankert an ihrem eigenen Körper empor zu winden. Räumliche Entfernungen werden nach Verankerung mit dem hinteren Körperteil elegant bis zu 2/3 der Körperlänge teleskopartig überwunden.

Zur Gesundheit der Tiere läßt sich sagen, daß bisher weder durch feuchte Haltung noch durch die unsterile Einrichtung der Terrarien Komplikationen auftraten. So konnten bei keinem der Tiere Pilzerkrankungen beobachtet werden, ebensowenig wurden Milben oder anderen Schädlinge beobachtet. Das älteste Tier, das große Männchen, lebt zur Zeit, im Januar 1995 seit mindestens drei Jahren.

Im Bereich von welkem Laub ist auch des Korallenschlangen- Zeichnungsmuster eine gute Tarnfärbung

die Konturen lösen sich komplett auf

Foto: Robert Schumacher

 

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Zucht

Erstmalig konnten im Sommer 1994 Paare jeweils ca. eine Woche zusammengehalten werden. Sofort nach dem Zusammensetzen von Männchen und Weibchen wurde diese nachts von den Männchen mittels den bei Schlangen üblichen Zuckbewegungen angebalzt. Trotz reichem Futterangebot fraßen die zugesetzten Männchen in dieser Zeit nur wenig und nahmen rapide ab, während das Weibchen regelmäßig große Futtermengen zu sich nahm und schnell an Körpermasse gewann.

Aus einem ersten, aus zwei Eiern bestehenden Gelege schlüpften zwei gesunde Jungtiere, die Ende August 1994 aufgefunden wurden. Die Eier waren in einem rechteckigen Hohlraum eines Hohlziegelsteins ca. 5cm oberhalb einer Wasseroberfläche abgelegt und bei Temperaturen zwischen 28oC nachts und 31oC tags im Terrarium zur Zeitigung gebracht worden, ohne daß sie bis dahin entdeckt wurden. Die Tiere waren noch nicht erstmalig gehäutet und es wurde zuerst eine Ovoviviparie angenommen. Die später aufgefundenen Eihüllen maßen ca. ø9 x 34 bzw. ø11 x 32 mm.

Ein zweites Gelege, bestehend aus drei Eiern, wurde in der Nacht vom 05.10. auf den 06.10.94 an ähnlicher Stelle im gleichen Terrarium abgelegt. Die mittlere tägliche min. u. max.Temperatur betrug diesmal 24 und 29 oC. Extremas lagen bei 20 und 30 oC. Die Temperaturmessung erfolgte in unmittelbarer Nähe zum Ablageort. Alle drei Eier waren regelmäßig von Wassertropfen dicht benetzt, obwohl sie selbst nicht besprüht wurden. Die Luftfeuchte lag ganztägig am Sättigungspunkt. Die Terrarienscheiben waren tags wie nachts dicht beschlagen. Alle drei Jungschlangen schlüpften in der Nacht vom 28. auf den 29.12.94, also nach 85 Tagen. Bei Vermessung der Eihüllen zeigte sich ein extremer Größenunterschied. Folgende Größen der Eihüllen wurden ermittelt (Maße in mm) : ø15 x 39, ø13 x 24, ø14 x 27. Trotz der extremen Größenunterschiede waren alle Jungtiere in gleichguter Verfassung. Es viel auf, daß alle 3 Jungschlangen noch ungefähr 1Woche unmittelbar am Schlupfort verblieben und erst dann erste Aktivität aufnahmen.

Ein drittes, ebenfalls aus drei Eiern bestehendes Gelege, wurde am 28.11.94, also 53 Tage nach Gelege zwei abgelegt. Nach 14 Tagen im Terrarium erfolgte eine Überführung in eine Jäger-Kunstglucke, in der die zu diesem Zeitpunkt zwischen 24 und 26 mm langen und ca. 10 mm Durchmesser aufweisenden Eier auf Vermiculite bei einer Temperatur von 29-30 oC aufbewahrt wurden. Bereits kurz nach dem Umbetten viel auf, daß die bis dahin ebenfalls dicht mit Wassertropfen besetzten Eier eine trockene Oberfläche bekamen und eine granulöse Beschalung aufwiesen. Das heißt, es zeigten sich auf der Eioberfläche ungefähr 3-4 mm auseinander liegende "Knötchen". Nach weiteren 5 Tagen, am 17.12.94, wurde daraufhin das umliegende Substrat stärker befeuchtet, obwohl die Luftfeuchte im Behälter ausreichend hoch erschien. Weitere 3 Tage später zeigten jedoch 2 Eier deutliche "Einfälle". Aus diesem Grund wurden nun alle 3 Eier direkt besprüht. In den folgenden 3 Tagen wurde diese Behandlung täglich mit normalem Leitungswasser wiederholt, wobei sich die Eier vollständig erholten. Daraufhin wurde die Eier wieder in das Terrarium verbracht. Die weitere Zeitigung erfolgte nun problemlos.

Größe der Eier nach dem Schlupf

Ein Jungtier schlüpft im Terrarium

Schlüpfling

Ein Ende August geschlüpftes Jungtier häutete sich beim Auffinden erstmalig. Seine Gesamtlänge betrug ca. 17,5 bis 18,5 cm. Dies bei einem sehr schlanken, seitlich abgeflachten Körper, dessen Querschnitt nur ca. 4 x 3 mm betrug. Das Jungtier glich im Wesentlichen der Mutter. Die Farben waren jedoch kontrastreicher. Ca. 4 mm breite, weiß-zartrosa-farbene Körperringe wechselten mit 8-10 mm langen tiefschwarzen Zonen, welche zum Körperende deutlich schmaler wurden. Dorsal zeichnete sich in jedem hellen Band ein schmaler, rosaroter bis rotbrauner Längsstreifen deutlich ab. Bei Tieren aus dem zweiten Gelege 1994 konnte eine erste Nahrungsaufnahme der Jungtiere ungefähr 10 Nächte später nachgewiesen werden, da leere, ca. 8mm langen Gehäuse der angebotenen Bernsteinschnecke Succinea putris im Terrarium aufgefunden wurden. Nach ca. 2 Wochen wurden auch Bänderschnecken mit 13mm Gehäusedurchmesser gefressen. Die weitere Haltung unterschied sich nicht von der erwachsener Tiere.

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Schriften

CAMPBELL, J. A. + W. W. LAMAR 1989. The Venomous Reptiles of Latin America. Com. Publ. Ass., Cornell Univ. Press, Ithaca + London.

GRÜNEWALD, G. 1982. Brockhaus - Länder und Klima / Nord- und Südamerika. -Verlag F.A. Brockhaus, Wiesbaden.

PETERS, J. A. 1960. The snakes of the subfamily Dipsadinae. Misc. Publ. Mus. Zool., Univ. Michigan No. 114, 224 pp.

PETERS, J. A. 1965. Liste der rezenten Amphibien und Reptilien. Colubridae (Dipsadinae). Das Tierreich, Berlin, Lief. 81, S. I-VIII,1-9.

VILLA, J. WILSON + JOHNSON 1988. Middle American Herpetology. A Bibliographic Checklist. Univ. of Miss. Press, Columbia, Missouri.

WILSON, L. D. + J. R. MEYER 1985. The Snakes of Honduras. 2nd Edition. Milwaukee Publik Museum.

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Weitere interessante Links

Herps of Panama
http://home.earthlink.net/~itec/Herps.html

die Colubridae und ein Wegweiser zu den Arten der Gattung Dipsas
http://www.embl-heidelberg.de/~uetz/families/Colubridae.html

Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT)
http://www.dght.de/

Herpetologische und terraristische Gesellschaften und Vereine in der Schweiz, Swissherp
http://www.swissherp.org/

Bundesverband für Natur- und Artenschutz e.V. (BNA)
http://www.bna-ev.de/

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Kennwörter / key words: Haltungsbericht, Lebensraum, Schneckennatter, Dipsas articulata, Reptilien, Schlangen, Tierhaltung, Mittelamerika, Costa Rica, Panama, Biotop, Fotos.

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Zuletzt bearbeitet: Montag, 17. März 2008